Universität Bochum
Sprachwissenschaftliches Institut
Die praktische Relevanz sichert aber noch nicht das Verständnis dessen, was im Meßprozess eigentlich gemessen und analysiert wird. Im Hinblick darauf hat der zweite Teil des Vortrags ein erkenntnistheoretisches Ziel. Er soll präzisieren, welche analytischen Zwischenstufen und Modelle zwischen den Meßergebnissen auf der einen Seite und den mit ihnen korrelierten linguistischen Strukturangaben und Strukturprinzipien auf der anderen Seite notwendig sind und faktisch in Betracht kommen. Nur die erkenntnistheoretische Präzisierung wird klären können, welcher kognitive Gehalt mit den Meßprozessen eigentlich verbunden ist.
Klar zu unterscheiden sind die gemessenen Vorgänge in Hirngewebe einerseits und die Strukturmomente der Sprechakte andererseits. Deren Charakter wird präzise bestimmt. Wie sind sie aufeinander zu beziehen? Wie ist zu erklären, daß Aktivierungen im Gehirn mit Aktivitäten der Sprecher korrelieren?
Ich behaupte, daß nur eine funktionale Analyse des Zusammenspiels der Komponenten des komplex organisierten Gehirns eine befriedigende Erklärung der Beziehung zwischen Messungen am Gehirn und den mit ihm korrelierten strukturierten Aktivitäten der Personen liefern kann. Neurokognition gründet auf funktionaler Neuroarchitektonik!
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Erstellt von: Anke Weinberger (2001-01-10). Wartung durch: Anke Weinberger (2001-01-10). |