Universität Jena
Institut für Medizinische Statistik, Informatik &
Dokumentation
In den letzten Jahren setzten sich immer mehr Verfahren zur zeitbezogenen Spektralanalyse wie die Wavelet-Analyse oder adaptive Filterverfahren durch. Diese Methoden haben den Vorteil, auch kurzzeitige oszillatorische Ereignisse beschreiben zu können. Damit sind sie besonders für die Untersuchung kognitiver Prozesse wie z.B. Wortverarbeitung, Gedächtnisprozesse, Mustervergleich usw. geeignet, da man hier sehr schnell ablaufende informationsverarbeitende Prozesse mit raschen Veränderungen annimmt.
Hauptgegenstand des Beitrags ist die Darstellung der Nutzung der momentanen Kohärenzschätzung zur Charakterisierung von zeitlichen Abläufen von Synchronisationsprozessen bei unterschiedlichen kognitiven Anforderungen. Die Kohärenz gibt Aufschluß über mögliche funktionale Interaktionen verschiedener Hirnareale bei Informationsverarbeitung. Auf der Basis der Berechnung der zeitveränderlichen Kohärenzfunktion für viele Elektrodenpaare kann ein dynamisches Netzwerk kortikaler Interaktion konstruiert werden, das den zeitlichen Verarbeitungsprozeß reflektiert. Zeitvariante Kohärenzparameter wie der Zeitpunkt maximaler Synchronisation oder die maximale Synchronisationsstärke innerhalb eines Zeitintervalls können zur Charakterisierung bzw. Klassifizierung kognitiver Operationen genutzt werden. Zusätzlich kann der Zusammenhang zwischen momentanen Kohä-renzparametern und Verhaltensparametern wie die Reaktionszeit Aufschluß über die Interpretation von Synchronisationsprozessen geben.
Im Beitrag werden beispielhaft Studienergebnisse von Synchronisationsuntersuchungen beim Buchstabenvergleich und bei Wortverarbeitung angegeben.
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Erstellt von: Anke Weinberger (2001-01-16). Wartung durch: Anke Weinberger (2001-01-16). |