In den Philosophischen Untersuchungen kritisiert Wittgenstein Bedeutungstheorien, die
Wortbedeutung als Objektreferenz definieren. Bedeutung liesse sich besser auf der
Basis der Handlungen definieren, in die der Wortgebrauch verwoben ist. Diese
Sichtweise erhält aufgrund neuer Daten aus der neurowissenschaftlichen Sprachforschung
einige Brisanz. Dort konnte gezeigt werden, dass Wörter mit Objektreferenz und Wörter,
die primär benutzt werden, um auf Handlungen Bezug zu nehmen, sich hirnphysiologisch
unterscheiden. Es ergaben sich Hinweise, dass sich die Handlungen, in die der Gebrauch
von Handlungsverben verwoben ist, in den Gehirnantworten auf diese Wörter manifestiert.
Die hirnphysiologischen Daten weisen demnach ebenso wie die sprachphilosphschen
Betrachtungen darauf hin, dass eine Referenztheorie der Wortbedeutung unzureichend ist
und Bedeutung unter Bezugnahme auf Handlungen definiert werden kann.