Eine inzwischen recht grosse Anzahl von Veröffentlichungen beschäftigt sich mit den
zerebralen Aktivierungen bei der syntaktischen Verarbeitung geschriebener und
gesprochener Sätze. In meinem Vortrag berichte ich zunächst über eine Metaanalyse
dieser Arbeiten. Die berichteten Aktivierungsgebiete wurden dabei in einen gemeinsamen
anatomischen Referenzraum gebracht, und in einem weiteren Schritt wurden Regionen
identifiziert, die bei verschiedenen Präsentations- und Kontrollbedingungen
überzufällig häufig gefunden wurden. Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigen, daß
temporale Aktivierungen eine Abhängigkeit von der Art der Stimuluspräsentation und
den Kontrollbedingungen aufweisen, während dies für das Broca-Gebiet nicht in
gleichem Maße gilt. In der zweiten Hälfte des Vortrags werde ich die Ergebnisse
eigener PET-Studien vorstellen. In der ersten Studie wurde untersucht, ob die in der
Literatur berichteten posterior linksfrontalen Aktivierungen nur bei bedeutungshaltigen
Stimulussätzen auftreten, oder auch bei Pseudowortsätzen nachweisbar sind. In einer
weiteren Studie wurden mit einem neuen Paradigma zerebrale Aktivierungen durch
syntaktische Verarbeitung während der Sprachproduktion untersucht.