Zur Intergration quantitativer und qualitativer Verfahren in der Lebenslaufforschung

Susann Kluge

SFB 186: Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf -
Institutionelle Steuerung in indivuduelle Handlungsstrategien

Universität Bremen

Abstract
Die Untersuchung von "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" hat in den meisten Forschungsprojekten des SFB 186 die Verknüpfung einer quantitativ ausgerichteten Strukturanalyse mit der qualitativen Untersuchung subjektiver Verarbeitungsmuster der Akteure erfordert. Nur durch diese Verbindung quantitativer und qualitativer Erhebungs- und Auswertungsverfahren konnten sowohl die Momente objektiver Sozialstruktur als auch die subjektiven Deutungsmuster und Interpretationsleistungen der Akteure analysiert werden. In Zeiten sozialen Wandels ist es nämlich nur bedingt möglich, das Handeln der sozialen Akteure anhand von klassischen sozialstrukturellen Daten wie etwa Geschlecht, Bildu ngsstand, Schicht oder Alter zu erklären. Es muss vielmehr untersucht werden, wie die Akteure ihre sozialen Chancen und Ressourcen beurteilen und aufgrund dieser subjektiven Einschätzungen handeln. Am SFB 186 werden deshalb eine Reihe von Studien durchgeführt, deren Design sowohl Erhebungen und Auswertungen von standardisierten Massendaten als auch Fallstudien oder Analysen wenig strukturierter Interviews umfassen.

In dem Beitrag sollen nun verschiedene Konzepte und Strategien - bzgl. der Stichprobenauswahl, der Datenerhebung, der Datenauswertung sowie der Integration der Forschungsergebnisse - für eine systematische Integration qualitativer und quantitativer Verfahren in einem Untersuchungsdesign anhand von Beispielen aus den Projekten des SFB vorgestellt und bezogen auf das Forschungskonzept des SFB 186 diskutiert werden. Dabei wird deutlich werden, dass nicht nur Resultate qualitativer Studien der Validierung qualitativer Forschungsergebnisse dienen können, sondern dass umgekehrt auch oft statistische Ergebnisse nur dann angemessen soziologisch interpretiert werden können, wenn auf gleichzeitig erhobenes qualitatives Material zurückgegriffen werden kann. Abschließend werden solche Probleme diskutiert, die sich aus einander widersprechenden Ergebnissen qualitativer und quantitativer Untersuchungsteile ergeben, und mögliche Lösungen aufgezeigt.


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