SFB 389:
Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika
Universität Köln
Am Beispiel von zwei durch Hirtennomaden genutzte Savannen-Landschaften (Nordwestnamibia, Nordkenia) sollen die intermethodischen Ansätze des Projektes dargestellt werden. Orale Traditionen der Bevölkerung liefern umfassendes Material zu Vegetationsveränderungen in den letzten Dekaden. Mit Methoden der kognitiven Ethnologie werden umfassend lokale Wissenssysteme aufgenommen. Botanik und Geographie erheben Daten zur Vegetationsökologie und Degradationsprozessen. Transektverfahren und Dauerbeobachtungsflächen dienen der Beschreibung der rezenten Situation. Mittels älterer Luftbildaufnahmen werden Informationen zur Vegetation histroische kontextualisiert. Die durch verschiedene Methoden gewonnen Daten werden dann kritisch aufeinander bezogen. Es zeigt sich, daß die lokalen Hirtennomaden Experten für weidewirtschaftlich relevante Aspekte der Vegetation und des Vegetationswandels sind, aber nicht generell als Experten für die Ökologie der Region angesprochen werden können. Ihr Wissen ist einerseits empirisch-konkret auf spezifische Futterpflanzen und bestimmte Orte bezogen, andererseits immer dann deutlich ideologisch überformt, wenn es darum geht, verallgemeinernd Ursachen und Ablauf von Landschaftswandel zu beschreiben. Lokale Traditionen zu Umweltveränderungen und indigene Darstellungen gesellschaftlichen Wandels werden unmittelbar aufeinander bezogen.
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Erstellt von: Anke Weinberger (2000-09-21). Wartung durch: Anke Weinberger (2000-11-28). |