"Referenzielle Robustheit"
Teilprojekt B4 im SFB 360

Projektleiter:
Prof. Dr. Gert Rickheit
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
(0521) 106-53 10
gert.rickheit@Uni-Bielefeld.DE

Prof. Dr. Helge Ritter
Technische Fakultät
(0521) 106-60 62
helge@TechFak.Uni-Bielefeld.DE

Prof. Dr. Gerhard Sagerer
Technische Fakultät
(0521) 106-29 35
sagerer@TechFak.Uni-Bielefeld.DE

Dr. Lorenz Sichelschmidt
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
(0521) 106-53 14
max.sichelschmidt@Uni-Bielefeld.DE

Zusammenfassung
Das Teilprojekt B4 befasst sich mit konstruktionsrelevanten Referenzprozessen, insbesondere mit visueller Suche, mit Ist-Soll-Vergleichen und mit verbal und visuell geleiteter Objektidentifikation. Das Forschungsziel besteht in der experimentellen und simulativen Untersuchung sensomotorischer, perzeptiver und konzeptueller Bedingungen und Effekte dieser Prozesse. Die forschungsleitende Heuristik bei der Untersuchung ist weiterhin der Gedanke einer "vertikalen Organisation" von Verarbeitungsebenen unterschiedlicher Komplexität; verfahrenstechnische Grundlage der Untersuchungen ist die Messung von Augenbewegungen.

Standen zu Beginn des Teilprojekts globale Verarbeitungsprozesse bei der vergleichenden Suche in strukturierten Objektmengen im Vordergrund, so konzentrierte sich das Forschungsinteresse anschließend auf Details lokaler Vergleichsprozesse, wobei zum einen der Unterschied zwischen holistischen und analytischen Prozessen, zum anderen das Zusammenwirken von Sprache und Blickbewegungen bei der Produktion und Rezeption verbaler Äußerungen Gegenstand experimenteller und simulativer Studien waren.

Der Schwerpunkt künftiger Arbeiten soll auf referenzieller Robustheit, d.h. auf Bedingungen, Prozessen und Effekten der Bezugnahme auf Szenenelemente in variierenden Kontexten, liegen. Das betrifft unter anderem Veränderungen der Position, Visibilität und Bezeichnung von Referenzobjekten. So verspricht die Untersuchung von Blickbewegungen bei Positionsänderungen Aufschluss über die kognitiven Prozesse der Fokusnachführung in Konstruktionshandlungen. Das Blickbewegungsverhalten beim Bezug auf verdeckte oder teilverdeckte Objekte kann Erkenntnisse über die mentale Rekonstruktion dreidimensionaler Szenen liefern. Und die weitere ­ auf Augenbewegungen gestützte ­ Untersuchung der Integration von verbaler und visueller Information beim Verstehen oder Produzieren von Handlungsanweisungen lässt Rückschlüsse auf die situierte Konzeptualisierung von Szenenelementen zu.

Im Rahmen eines einheitlichen Beschreibungsansatzes für die mentale Repräsentation von Szenenelementen verfolgt das Teilprojekt B4 in Bezug auf referenzielle Robustheit zwei Arbeitsrichtungen:

Zur Untersuchung dieser Fragestellungen sind sieben mehrfaktorielle Experimente geplant, deren Ergebnisse in ein dreistufiges Simulationsmodell eingehen.


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