Dynamische Suchraumeinschränkung für automatische Spracherkennung
unter Zeitrestriktionen
Sascha Wendt, Gernot A. Fink und Franz Kummert
Zusammenfassung
Bei der automatischen Spracherkennung müssen während des Erkennungsprozesses
komplexe Zustandsräume durchsucht werden. Durch Einschränkung dieser
Suchräume kann die Bearbeitungszeit deutlich reduziert werden, wobei jedoch
im allgemeinen auch die Wortakkuratheit (Erkennungsleistung) sinkt. Eine verstärkte
Suchraumeinschränkung ist jedoch vor allem für zeitkritische Anwendungen,
wie z.B. im Szenario des SFB 360 die Erkennung und Verarbeitung von
Interventionen, notwendig. Deshalb wurde ein Verfahren zur dynamischen
Suchraumeinschränkung entwickelt. Dieses Verfahren optimiert dynamisch verschiedene
Suchraum-Parameter unter Berücksichtigung der Verarbeitungsgeschwindigkeit
und der Wortakkuratheit. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich,
Sprachsignale mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit zu verarbeiten.
Im Gegensatz zu dem Spracherkennungssystem ohne dynamische Suchraumeinschränkung,
bei dem die Verarbeitungsgeschwindigkeit zwischen verschiedenen Äusserungen
stark variiert, zeigt das erweiterte System eine annähernd konstante
Verarbeitungsgeschwindigkeit für alle Äusserungen, wobei die Wortakkuratheit
bei gleicher verfügbarer Verarbeitungszeit nicht signifikant sinkt.
Darüber hinaus kann das erweiterte System jederzeit so beschleunigt werden,
dass eine automatische Spracherkennung ohne zeitliche Verzögerungen
und damit eine reflexartige Reaktion der Robotik möglich ist.
Postscript-File (~39 k)
Anke Weinberger,
2002-02-06