Rückfragen als Strategie zur Verständigungssicherung

Yvonne Rittgeroth, Sven Birkemeier, Kristina Poncin und Walther Kindt
Einleitung: Untersuchungsgegenstand, Begrifflichkeiten und theoretische Einordnung
Die Herstellung von Verständigung ist eine der wesentlichen Funktionen sprachlicher Interaktion. Sprecher müssen dabei häufig erhebliche Aktivitäten entfalten, um zu einer ihren jeweiligen Interessen gemäßen Verständigung zu gelangen. Von besonderer Bedeutung ist daher die Frage, wie Verständigung interaktiv hergestellt wird und wie auftretende Verständigungsprobleme bearbeitet werden.

In den Dialogen des SFB-Korpus ( www.sfb360.uni-bielefeld.de/transkript/b1-doc/) treten in großer Zahl Verständigungsprobleme auf. Unsere Aufmerksamkeit gilt in diesem Fall den Lösungsstrategien, die angewandt werden, um diese Probleme zu bewältigen. In diesem Report sollen nun die bisherigen Ergebnisse der empirischen Analyse des SFB-Korpus in Projekt B6 darüber, wie Verständigungsprobleme in der Interaktion gelöst werden, vorgestellt werden. Es geht in erster Linie um die Verständigung eines Individuums mit einem Partner in einer speziellen Aufgabensituation. Das Versuchsszenario, das weiter unten vorgestellt wird, stellt entsprechend erhöhte Anforderungen an die Verständigung zwischen den beiden Dialogpartnern, denn gerade im Fall einer aufgabenorientierten Kommunikation hängen Kommunikations- und Interaktionserfolg in besonderem Maße davon ab, inwieweit es den Beteiligten trotz Zeitdrucks und beschränkter Sprach- und Wissensressourcen gelingt, sich schnell und eindeutig über die durchzuführenden Arbeiten zu verständigen. Dass dieses Ziel überhaupt erreicht werden kann, hängt mit den erworbenen Fähigkeiten zusammen, Verständigungsprozesse systematisch zu organisieren und je nach Bedarf spezifische Strategien der Verständigungssicherung einzusetzen.


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Anke Weinberger, 2001-07-02, 2002-01-10