Universität Bielefeld - Sonderforschungsbereich 360
Aufgabenorientierte Verarbeitung von Interventionen und Instruktionen
Karl U. Goecke, Kornelia Peters und Henning Lobin
Einleitung
Im Projekt D1 Kommunizierende Agenten
werden Phänomene situierter Sprachverarbeitung behandelt. Zur Rekonstruktion
eines situierten Kommunikators dient ein (simulierter) teilautonomer Montageroboter,
der mit Hilfe natürlichsprachlicher Anweisungen eines menschlichen Instruktors
Baufix-Teile zusammenbauen kann. Zu diesem Zweck wurde eine hybride Robotersteuerung
entwickelt, die aus einem behaviorbasierten Basissystem und einem deliberativen System
besteht. Das Basissystem dient der unmittelbaren Welteinbettung des Agenten und der
Integration von Sprache, Wahrnehmung und Handlung auf niedriger Ebene. Das
deliberative System stellt Handlungswissen auf einer höheren Abstraktionsebene
zur Verfügung.
Diese hybride Architektur des Systems CoRA wird genutzt, um
natürlichsprachliche Anweisungen auf unterschiedlichen Komplexitätsebenen zu
verarbeiten. Es liegen zwei Verarbeitungswese vor, durch die sich eine Unterteilung der
Anweisungen in Interventionen und Instruktionen ergibt (vgl. Abbildung 1).
Interventionen sind Anweisungen, die direkt vom Basissystem verarbeitet werden
können. Sie dienen in erster Linie zum Auslösen einfacher Aktionen und zum
Eingreifen in aktuelle Handlungen. Instruktionen sind Anweisungen, zu deren
Verarbeitung Handlungswissen auf einer höheren Abstraktionsebene erforderlich
ist. Dieses wird durch das deliberative System zur Verfügung gestellt.
Instruktionen beziehen sich in den meisten Fällen auf längerfristig zu
verfolgende Ziele, wobei eine Planung (im weitesten Sinne) von durchzuführenden
Aktionen erfolgen muß.
Abbildung 1: Die Architektur des Systems CoRA
Postscript-File (~142 k)
Anke Weinberger, 1997-03-03