Universität Bielefeld - Sonderforschungsbereich 360

Situiertheit, Integriertheit, Robustheit: Entwicklungslinien für einen Künstlichen Kommunikator

Ulrich Schade (Hrsg.)
Der SFB "Situierte Künstliche Kommunikatoren" beschäftigt sich, ausgehend von natürlichen Kommunikatoren, mit dem Problem, welche Eigenschaften und Fähigkeiten einen Kommunikator ausmachen. Untersucht wird diese Fragestellung an einem kontreten Montageszenario. In diesem sollen zwei Kommunikatoren, ein "Instruktor" und ein "Konstruktor", aus einer Menge vorliegender Einzelteile einen festgelegten Gegenstand erstellen, wobei der Instruktor den Zielgegenstand kennt und dem Konstruktor entsprechend Anweisungsn zum Zusammenbau geben kann.

In theoretischer Hinsicht muß ein Kommunikator, um in einer Situation wie dem Montageszenario erfolgreich (sei es als Instruktor oder als Konstruktor) bestehen zu können, bezüglich der Charakteristika Situiertheit, Integriertheit und Robustheit erheblichen Anforderungen genügen, wie dieses schon im Antragstext des SFB angedeutet wurde:

"Wenn Situierte Künstliche Kommunikatoren sprachlich und nicht-sprachlich in einer Welt (inter)agierende natürliche Kommunikatoren rekonstruieren sollen, dann müssen die Charakteristika der Situiertheit, Integriertheit und Robustheit systematisch Berücksichtigung finden." (Antrag, S. 22)
Das vorliegende Papier soll aufzeigen, was untern den genannten Charakteristika explizit zu verstehen ist, es soll die Wichtigkeit der Charakteristika für einen küstlichen Kommunikator unterstreichen und an ausgewählten Beispielen darstellen, wie die Charakteristika die bisherigen Arbeiten des SFB bestimmt haben und wie sie umgesetzt wurden.

Das Papier ist in zwei Teile untergliedert. In einem ersten Teil, der die Hauptabschnitte 1 bis 4 umfaßt, werden die im SFB relevanten Aspekte von Situiertheit, Integriertheit und Robustheit präsentiert und ihre Bedeutung für die einzelnen Teilprojekte des SFB dargelegt und diskutiert. In einem zweiten Teil, im Hauptabschnitt 5, wird die für die Projekte relevante situative Einbettung aufgezeigt. Theoretische Aspekte bei der Rekonstruktion von Eigenschaften und Fähigkeiten eines natürlichen Kommunikators werden über das SFB-Setting mit empirischen Befunden verknüpft. Die Befunde beziehen sich darauf, wie Sprecher aus Situationen Informationen entnehmen und wie ihre Kommunikation und Aktion in konkreten Situationen verankert ist bzw., in einer Simulation, verankert werden kann. Wenn sich dabei unter anderem zeigt, daß bisher in der Forschung nicht thematisierte Situiertheitsparameter relevant werden, so kann dies als ein Zeichen der Produktivität der gewählten Forschungsperspektive gewertet werden.


Postscript-File (~121 k)
Anke Weinberger, 1995-10-26