Universität Bielefeld - Sonderforschungsbereich 360
Integration von Bild- und Sprachverstehen in einer kognitiven Architektur
Bernd Hildebrandt, Reinhard Moratz, Gert Rickheit und Gerhard Sagerer
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Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird eine kognitive Systemarchitektur zur symbolischen
Interpretation von sprachlichen und visuellen Sensordaten vorgestellt.
Dieses System wird zur Zeit im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 360
"Situierte Künstliche Kommunikatoren" an der Universität
Bielefeld
entwickelt. Entscheidend für die Modellierung ist die Integration
verschiedener Wissensbasen. Grundlage hierfür ist der Formalismus ERNEST,
der eine einheitliche Repäsentation unterschiedlicher Wissensbereiche
ermöglicht.
In dem System werden sowohl symbolische als auch subsymbolische
Repräsentationen und Inferenzprozesse sowie signalbezogene,
wahrnehmungsanaloge Darstellungen modelliert. Bei diesem hybriden Ansatz
werden zwei Arten der Kopplung verwendet: zum einen eine Schnittstelle der
signalnahenRepräsentation zur Konzeptebene und zum anderen eine Integration
von subsymbolischen und symbolischen Inferenzprozessen. Die Integration
von Sprache und Bild basiert auf der Theorie mentaler Modelle, derzufolge
die integrative und kohärente Repräsentation von Objekten, Ereignissen
und Sachverhalten fundamental ist. Über eine gemeinsame Abstraktionsebene,
die als mentale Repräsentation interpretiert wird, haben die
Verstehensprozesse auf beide Modalitäten gleichermaßen Zugriff.
Charakteristisch für diese Architektur ist, daß Prozesse nicht nur
zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Verarbeitungsebenen stattfinden,
sondern daß auch direkte Verbindungen der mentalen Repräsentation zu
sensornahen Ebenen möglich sind. Hierdurch soll eine schnelle Interaktion
zwischen visuellen und sprachlichen Komponenten gewährleistet werden.
Anke Weinberger, 1994-11-28