Ihrer Herkunft nach sind kognitionspsychologische Methoden und Begriffe oft
nicht optimal für eine Verwendung in komplexen alltäglichen Situationen
geeignet. In dem breiten Kontext der Untersuchungen von psychologischen
Problemen beim Autofahren betrachte ich zuerst unterschiedliche theoretische
und methodische Ansätze, die mich zu den hierarchischen und mehr oder weniger
neuropsychologisch begründeten Modellen der menschlichen Tätigkeit führen. In
Details berichte ich dann über drei Gruppen von Experimenten. Sie sind mit den
sogenannten Aufmerksamkeitslandschaften, sowie Distraktor-Effekten und
Phänomenen der Veränderungsblindheit verbunden. Die Ergebnisse von diesen
Experimenten weisen Möglichkeiten des Umdenkens der traditionellen Strategien
bei der Gestaltung von Mensch-Maschinen-Systemen auf. Zum Schluss versuche ich
zu argumentieren, dass die anwendungsorientierte Kognitionsforschung auch für
die mehr akademisch ausgerichtete experimentelle Psychologie und
Neurowissenschaften eine wichtige Quelle der Daten und Einsichten darstellt.