Joint Action
Günther Knoblich
Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung, München
Montag, 17.11.2003, 16 Uhr c.t., Hörsaal 9
Häufig handeln Menschen in Situationen, in denen sie von anderen Menschen
umgeben sind, die dieselben oder andere Handlungen ausführen. Die
unterschiedlichen Handlungen können zu einem geringen Grad koordiniert sein
(Einkaufen im Supermarkt) oder zu einem hohen Grad (Marschieren in einer
Armee). Ich werde einige psychologische Experimente darstellen, die zwei
unterschiedliche Aspekte gemeinsames Handelns untersuchten. Einige Experimente
beschäftigten sich mit der Frage, inwiefern Handlungen anderer Personen
repräsentiert werden, auch wenn die Situation gar keine Koordination eigener
und fremder Handlungen erfordert. Weitere Experimente zielten darauf ab
herauszufinden, wie eigene und fremde Handlungen integriert werden können,
wenn eine Aufgabe erlernt werden muss, die nur gemeinsam ausgeführt werden
kann. Die Ergebnisse zeigen, dass die Handlungen anderer in ganz ähnlicher
Weise repräsentiert werden, wie eigene Handlungen. Diese gemeinsame Kodierung
schafft auch eine Plattform, auf der eigene und fremde Handlungen im Hinblick
auf ein gemeinsames Ziel koordiniert werden können.