Institut für Grundschulpädagogik/Deutsch
Humanwissenschaftliche Fakultät
Universität Potsdam
Die 'Phonologische-Defizit-Hypothese' von Stanovich, die auch für das Deutsche bestätigt werden konnte, besagt, dass den Schriftspracherwerbsstörungen im Kern ein phonologisches Defizit zugrunde liegt. Intakte phonologische Fähigkeiten, insbesondere die Fähigkeiten zur phonologischen Bewusstheit, sind eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung für den erfolgreichen Erwerb der Schriftsprache. Sprachentwicklungsgestörte Kinder können deshalb durchaus als Risikokinder betrachtet werden. Doch besteht ein LRS-Risiko für alle sprachentwicklungsgestörten Kinder?
Vorangegangene Studien, die den Zusammenhang zwischen Sprachentwicklungsstörungen und LRS bei deutschsprachigen Kindern untersuchten, berücksichtigten bei der Zusammenstellung ihrer Probandengruppen zu wenig die qualitativen, individuellen Merkmale der Sprachentwicklungsstörungen, die diese Kinder vorweisen. In diesem Vortrag wird ein für den englischsprachigen Raum validiertes Modell, welches spezifische Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Aussprachestörungen und LRS darstellt, vorgestellt. Anhand von Einzelfallstudien (N=8) wird die Gültigkeit dieses Modells für das Deutsche exemplarisch dargestellt und diskutiert. - Das Wissen um spezifische Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Aussprachestörungen ist notwendig, um präventive Maßnahmen im Rahmen der logopädischen/sprachtherapeutischen Therapie zu berücksichtigen, Eltern entsprechend zu beraten und Kontrolltermine zu planen.
1994 - 1997 | Ausbildung zur Logopädin an der staatlich anerkannten Lehranstalt für Logopädie am Universitätsklinikum der RWTH Aachen |
1997 - 1999 | Angestellte in einer logopädischen Gemeinschaftspraxis in St. Augustin bei Bonn |
1999 - 2000 | Master-Studiengang 'Human Communication Sciences' an der Universität von Newcastle upon Tyne, GB |
2000 - 2003 | Lehrlogopädin an der staatlich anerkannten Lehranstalt für Logopädie der IFBE med. GmbH in Berlin und wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität Potsdam, Institut für Grundschulpädagogik |
seit 2002 | Doktorandin und wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Potsdam, Institut
für Grundschulpdädagogik im Fachbereich Deutsch Freiberufliche Tätigkeit als Dozentin im Bachelorstudiengang Logopädie der Europafachhochschule Fresenius in Idstein/Ts. sowie in Weiterbildungslehrgängen und Fortbildungsmaßnahmen |
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Erstellt von: Anke Weinberger (2004-11-04). Wartung durch: Anke Weinberger (2004-11-30). |