Semantische Einflüsse auf lexikalische und visuelle Aspekte der Objektverarbeitung

Eva Belke

Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Universität Bielefeld

Dienstag, 15.11.2005, 14 Uhr c.t., C6-120
In diesem Vortrag möchte ich einen Überblick geben über zwei Bereiche meiner experimentellen Arbeit der letzten drei Jahre, mit denen ich mich besonders intensiv befasst habe. Wichtigste Kooperationspartner für diese Arbeiten sind Antje Meyer und Glyn Humphreys von der University of Birmingham.

Mit Hilfe des "Semantic Blocking"-Paradigmas habe ich untersucht, wie lexikalisch-semantische Information im Semantischen System und im mentalen Lexikon organisiert ist und verarbeitet wird. Diese Arbeiten haben zu einem genaueren Verstdndnis des Semantic Blocking Paradigmas beigetragen, so dass dieses daraufhin in weiteren Anwendungen, z.B. zur Erforschung von Age-of-Acquisition Effekten, eingesetzt werden konnte.

Ein anderer Bereich meiner Arbeit bezieht sich auf semantische und phonologische top-down Einflüsse auf visuelle Suchprozesse (im Rahmen eines von Moores et al. (2003) entwickelten Objekt- Suchparadigmas). Die Ergebnisse dieser Arbeiten zeigen, dass semantisches und insbesondere phonologisches Wissen über Objekte so früh Einfluss nimmt auf die selektive visuelle Aufmerksamkeit, dass es die Planung der ersten Fixation im Suchprozess beeinflusst. Diese Befunde bleiben sogar bestehen, wenn die Zahl der Objekte im Suchdisplay von 4 auf 8 erhöht wird. Dies spricht für eine schnelle parallele Verarbeitung der Objekte unter Einbeziehung semantischen und phonologischen Objekt-Wissens. Im Rahmen der Sprachproduktionsforschung sind die Befunde sehr relevant in Bezug auf die Frage, ob phonologische Information über Objekte automatisch aktiviert wird.


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