Sprache als Herausforderung interdisziplinärer Zusammenarbeit

Helmut Schnelle

Ruhr-Universität Bochum

Abstract
Wäre der wesentliche Kern der Sprache durch ein System von kombinatorischen Struktur-Prinzipien zu bestimmen, so wäre Linguistik im Kern nicht auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen. Als wesentlich intentionale, kontextabhängige, sich in Reorganisations-Stufen entwickelnde, und wesentlich variierende Fähigkeit dynamischen Handelns des Menschen verlangt ihre Charakterisierung die Klärung des Zusammenwirkens der Organisation wesentlicher Handlungs-Faktoren mit den syntaktisch-lexikalischen Organisationssystemen von Ausdrucksgebilden. Die Klärung der genannten Handlungsfaktoren ist nur interdisziplinär möglich. Dies ist, wie ich meine, eine wesentliche Erkenntnis, die den Arbeiten des SFB 360 zugrundelag.

Die Behandlung der hiermit gestellten Aufgaben in ihrem ganzen Umfang ist nicht nur, wegen der Unterschiede der Methoden, Darstellungsformen und analytischen Prinzipien der beteiligten Disziplinen, schwierig. Sie ist sogar so komplex, dass wahrscheinlich nur approximative Erkenntnis möglich ist. Eine universale Theorie der Sprache als der fundamentalen Fähigkeit des Menschen übersteigt, wie ich meine, wahrscheinlich die Möglichkeiten menschlicher Theoriebildung, gerade wegen des komplexen Zusammenwirkens vieler Fähigkeits-Komponenten.


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