SFB 360: Situierte
Künstliche Kommunikatoren
Universität Bielefeld
Empirische Fundierung Charakteristisch für die experimentell-simulative Methode ist das komplementäre Verhältnis zwischen Untersuchungen bei menschlichen Versuchspersonen und maschinelle Simulationssystemen. Die experimentell-simulative Methode zeichnet sich dadurch aus, daß auf der Grundlage theoretischer Modelle nicht nur Experimente mit Versuchspersonen, sondern auch mit Simulationssystemen durchgeführt werden. Erbringen die Resultate eine gewisse Übereinstimmung zwischen Mensch und Maschine, können die im Simulationssystem implementierten Strukturen und Prozesse zur Erklärung des bei den Versuchspersonen beobachteten Verhaltens verändert werden. Eine etwaige Abweichung ist ein Hinweis auf eine noch nicht kognitiv adäquate Modellierung, woraus Schlußfolgerungen auf weitere spezifische Untersuchungen in beiden Bereichen gezogen werden können.
Systementwicklung
Situierte Künstliche Kommunikatoren sind formale Systeme, die relevante Aspekte
natürlicher Kommunikation rekonstruieren. Somit entstehen in den Teilprojekten
des SFB Implementierungen von Modellen der jeweils ausgewählten Aspekte. Diese
Implementierungen haben dabei mehrere Funktionen. So ist zum einen die
Realisierung eines Programmsystems eines der eigentlichen Ziele der Teilprojekte.
Zum anderen werden die
Implementierungen als Werkzeuge bei der Evaluierung der Modelle eingesetzt.
Außerdem sollen mit ihrer Hilfe neue Hypothesen formuliert werden, die
anschließend empirisch überprüft werden können. Mit dieser Vorgehensweise soll
gewährleistet werden, schrittweise ein Gesamtsystem zu realisieren, das alle in
den Teilprojekten behandelten Aspekte
Situierter Künstlicher Kommunikatoren und die Einzelimplementierungen
integriert.
Hybride Repräsentationen
Angesichts des Spektrums der Informationsverarbeitungsleistungen, die von
einem Sensorik, Motorik und Sprache integrierenden Künstlichen Kommunikator
beherrscht werden müssen, ist der Einsatz einer ganzen Reihe unterschiedlicher
Repräsentationsformalismen für die zu verarbeitenden Informationen
unerläßlich. Dementsprechend kommt hybriden Ansätzen, die den Umgang mit
mehreren Repräsentationsformen erlauben, hohe
Bedeutung zu. Dabei ist zwischen konnektionistischen und symbolischen
Ansätzen zu unterscheiden. Beide Ansätze sind mächtig genug, im Prinzip jede
berechenbare Funktion zu realisieren. Für Datenkomplexitäten, wie sie bei
Situierten Künstlichen Kommunikatoren zu beherrschen sind, sind dabei keine
theoretisch fundierten Vorhersagen mehr möglich. Statt dessen müssen
in erster Linie praktische Erfahrungen im Einsatz konnektionistischer bzw.
symbolischer Systeme in realistisch komplexen Systemen hier zur Weiterentwicklung
beitragen.
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Erstellt von: Anke Weinberger (2000-09-21). Wartung durch: Anke Weinberger (2000-09-21). |